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Die Sage vom Putterersee

Die Tatsache, dass der Putterersee nur aus unter­irdi­schen Quellen gespeist wird und keinen sicht­baren Zufluss auf­weist, war der günstige Nähr­boden für die Ent­steh­ung von Sagen, die sein Geheim­nis erklären sollen. Die urkund­lich erwiesene Ver­brenn­ung einer Hexe, die in Aigen Dienst­magd war, bot ein weiteres Thema zum Aus­spinnen der Geschichten.

So wird erzählt...

Die Sage vom Putterersee

Die Plotscheralm, am Fuße des Mölbeggs war einst eine wirt­schaft­lich hoch bedeut­same Alm. Fleißige Senner­innen betreuten das Vieh und erzeug­ten Butter und Käse in beacht­lichen Mengen. Nun gab es unter den Dirnen eine, die nicht nur wegen ihres roten Haares, sondern auch wegen ihrer Tüchtig­keit aus dem Rahmen fiel.

Unter ihrer Pflege gediehen die Kühe besonders prächtig und sie gaben fettere, bessere Milch als alle anderen Kühe. Das erregte bei ihren Kamerad­innen Neid und Miss­gunst. Es wurde hinter ihrem Rücken getusch­elt und gemun­kelt: "Sicher hat sie mit dem Bösen einen Pakt geschlos­sen! Wie anders könnte man ihre außer­gewöhn­lich guten Leist­ungen erklären?"

An einem sehr schwülen Sommer­nach­mittag zogen schwere Gewitterwolken auf. Unheil­voll wälzte sich die Wolken­wand heran. Alle Senner­innen flüch­teten in die Hütten und zünde­ten die Wetter­kerzen an, nur die "Rote" ließ sich in ihrer Arbeit nicht stören. Sie kniete am Ufer des Plotscher­alm­sees und wusch in den klaren Berg­wasser die Butter­gefäße aus. Da zuckte plötz­lich ein blenden­greller Blitz auf und ein furcht­barer Donner­schlag folgte.

Erschreckt floh jetzt die fleißige Sennerin auch in ihre Hütte. Als sich das Un­wetter verzo­gen hatte, sahen die Bewohner der Plotscher­alm mit Bestürz­ung, dass der See von der Alm ver­schwun­den war. Auch die Butter­striezel der rot­haar­igen Sennerin, die sie am See­ufer gelassen hatte, waren unauf­findbar.

Als am nächsten Tag ein junger Bursche aus dem Tal zur Alm hinauf­kam und erzählte, in Aigen hätte sich gestern während des Gewitters ein großer See gebildet, in welchem drei goldene Butter­striezel zu sehen seien, war allen klar, dass war eine Hexerei der Rot­haar­igen. Ja man hatte sogar gesehen, dass beim ersten Blitz­strahl eine feurige Gestalt neben der Sennerin gestanden war.

Ihr Schicksal war besiegelt. Sie wurde in Irdning vor Gericht gestellt und als Hexe auf dem Scheiter­haufen verbrannt. Aigen aber hat sie, wohl aus Dank­bar­keit, ins Wappen der Putterer auf­ge­nommen. Auch die drei Butter­striezel sind im alten und neuen Wappen Aigens verewigt.

Die Darstellung der nackten Hexe auf dem Butter­fass wurde im Gemeinde­wappen aller­dings weg­gelassen. Jetzt versinn­bild­licht ein Albatros die flieger­ische Bedeutung des Ortes und eine Tanne weist auf den Wald­reich­tum hin.

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